Menü

Endometriose

Endometriose
Unter Endometriose versteht man versprengtes Schleimhautgewebe der Gebärmutter. Diese Endometrioseherde können an den Eierstöcken, im Darm oder am Bauchfell entstehen. In seltenen Fällen findet man sie auch außerhalb des Bauchraumes und zwar in der Lunge, Gehirn oder dem Skelettsystem.

Die Erkrankung ist bei Frauen weit verbreitet. Sie ist, nach Myomen, die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Etwa 4% bis 12 % aller Frauen erkranken zwischen der Pubertät und den Wechseljahren an Endometriose.

Welche Beschwerden kann Endometriose machen?
Die Beschwerden bei der Endometriose treten typischerweise vor allem zyklusabhängig auf. Dadurch,  dass die Endometriose oft mit vielen Symptomen daher kommt, wird sie in der Medizin als Chamäleon der Gynäkologie bezeichnet.

Leitsymptome der Endometriose können sein

  • unter dem Menstruationszyklus krampfartige Unterleibschmerzen,
  • die eigentliche Regelblutung kann verkürzt oder aber auch verlängert sein
  • Dysmenorrhoe und/ oder Rückenschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder

Wichtig zu wissen ist auch, dass der Grad der Schmerzen nichts darüber aussagt, wie groß mögliche Endometrioseherde sind. Die Schmerzen entstehen aufgrund von im Bauchraum vorliegenden feinen Nerven, die durch die Herde komprimiert oder gar infiltriert werden.

Folgen der Endometriose können sein

  • erschwerter, schmerzhafter Stuhlgang oder
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Eine Endometriose wirkt sich darüber hinaus nicht nur auf das Hormonsystem aus, sondern hat ebenfalls großen Einfluss auf unser Immunsystem. So wurde bei Endometriose-Patienten festgestellt, dass eine erniedrigte Zahl von Natürlichen Killerzellen (Immunzellen) vorlag.

Komplikationen bei Endometriose
Endometrioseherde gelten als gutartig. Trotz aller Gutartigkeit können diese Endometrioseherde metastasieren und bleibende Schäden an entsprechenden Organen hinterlassen.
Selbst chronische Entzündungen im ganzen Körper können eine Form von Endometriose darstellen. Auch hinterlassen diese Herde immer wieder Vernarbungen und Verwachsungen, die ggf. zu inneren Blutungen führen können. Durch solche Verklebungen oder Verwachsungen der Eileiter kann zum Beispiel eine Infertilität entstehen. Da solche Gewebeveränderungen nicht zwingend Beschwerden verursachen, ist es bei Kinderwunsch-Paaren äußerst wichtig, dass diese mögliche Komplikation frühzeitig abgeklärt wird.

Ursachen der Endometriose
Die Ursache diese Erkrankung ist bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht vollständig geklärt. So gibt es Vermutungen, dass lose Gebärmutterschleimhautzellen bei der Menstruation oder durch Operationen über die Eileiter in das Blut- und Lymphsystem gelangen könnten.
Eine andere Vermutung ist, dass Endometrioseherde aus embryonalen Bauchhöhlenzellen entstehen. Darüber, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, ist sich die Medizin inzwischen sicher.
Neuere Studien zeigen aber auch auf, dass Umweltgifte wie PCB (Polychlorierte Biphenyle), DDT oder Dioxine ähnlich wie Östrogene wirken und damit die Endometrioseherde befeuern.

Therapiemöglichkeiten
In der Schulmedizin werden Hormontherapien, Operationen und schmerzlindernde Therapien angeboten. In schweren Verläufen wird häufig zu einer Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) geraten.

Diagnose und Therapie in der naturheilkundlichen Praxis
Eine naturheilkundliche Behandlung sollte ein umfassendes therapeutisches Konzept bieten. Dabei ist mir wichtig, zusammen mit der Patientin zu erarbeiten, welche Beschwerden im Vordergrund stehen, um zu sehen, was die Patientin braucht.
Auch sollte eine Speichel-Hormonanalyse angefertigt werden, um eventuelle Dysbalancen der Hormone aufzudecken.
Wichtige Aspekte bei der Therapie stellen die Ernährung und der Lebensstil da.
Bei der Ernährung sollte besonders der Konsum von Kuhmilch und Weizenprodukten überdacht werden, da gerade diese Stoffe häufig Entzündungen im Körper hervorrufen können. Eine Reduzierung des Zuckerkonsum kann sich ebenso positiv auf den Verlauf einer Endometriose auswirken. Da ausreichend Bewegung, besonders an frischer Luft, von Vorteil ist, sollte auch dies nach Möglichkeit in den Alltag eingebaut werden.

In der Phytotherapie gibt es viele Behandlungsansätze, um individuelle Beschwerden, wie verstärkte Blutungen, ausbleibende Blutungen oder Schmerzen, zu therapieren. Ein großes Pflanzenmittel in der Frauenheilkunde sind zum Beispiel der Frauenmantel oder die Himbeere. Bei Schmerzen werden immer wieder gerne die Melisse oder das Gänsefingerkraut eingesetzt. Auch können hier Schüßler Salze oder Bach Blüten zum Einsatz kommen.

Aufgrund der Vielzahl von verschiedenen Therapieoptionen wird deutlich, wie wichtig eine individuelle Anamnese ist, um einen guten Therapieplan individuell für jeden Patienten zusammen zu stellen.